Die Talstrecke der Mariazellerbahn

 

St. Pölten Hbf. Seehöhe 273 m Karte
Ursprünglich lagen die Abfahrtsgleise der Mariazellerbahn am Bahnhofsvorplatz von St. Pölten und die Leobersdorferbahn wurde gekreuzt!


Heute liegen die Gleise auf dem Niveau der Westbahn und die Leobersdorferbahn wird - noch im Stadtgebiet - im Kleinen (138 m) und Großen (271 m) Eisbergtunnel unterfahren.

 

St. Pölten Alpenbahnhof (km 2), Fotostelle
kurz die "Alm" genannt, ist (derzeit noch) der Zentralbahnhof dieser Schmalspurbahn mit den Einrichtungen zur Remisierung, Wartung und Reparatur der Fahrzeuge, somit Heimatbhf. der Reihe 1099, hier befinden (befanden) sich auch die Umladeeinrichtungen des Güterverkehrs und die Aufschemelanlage.

 

Nach einem Rechtsbogen verläßt die Trasse das Stadtgebiet von St. Pölten und windet sich durch landwirtschaftlich genutztes Hügelland den Nadelbach aufwärts.
Sie unterfährt die Westautobahn und überwindet kaum merkbar die erste Wasserscheide (Traisen - Pielach, Seehöhe 315 m) beim Bahnhof Schwadorf (km 6) Karte, kurz danach führt die Trasse über den ersten nennenswerten Talübergang, der Matzendorfer Brücke, 31 m Länge, km 8 Fotostelle unterhalb der bekannten Autobahnraststelle vorbei zur Pielach (1. Pielachbrücke, Länge 101 m, km 9) und zur aufgelassenen Haltestelle Völlerndorf. Südlich liegt das bekannte Naherholungsgebiet Ebersdorfer See, die Trasse führt weiter in einem weiten Linksbogen in der hier ausgedehnten Pielachebene.

 

Obergrafendorf - km 12, Seehöhe 279m Karte
Dieser Bahnhof spielte zur Zeit des Dampfbetriebes eine bedeutende Rolle. Aus dieser Zeit ist noch das Rund-Heizhaus mit Drehscheibe erhalten (Heimatbhf. der Mh.6). Die große Halle der ehemaligen Wagenwerkstätte ist ebenfalls noch vorhanden, wird aber mittlerweile anders genutzt.

Hier zweigt(e) auch die (derzeit noch) 19 / 28 km (ehem. 64 km) lange, nicht elektrifizierte schmalspurige Flügelstrecke nach Mank (Ruprechtshofen - Wieselburg - Gresten), die "Krumpe", ab.


Der nun folgende gerade Streckenteil nach Klangen (km 15, Seehöhe 297 m) dient oft als "Schnellfahr-Versuchsstrecke". Fotostelle

 

Während andere Haltestellen aufgelassen wurden, erreichte die Gemeinde Weinburg Karte die Neueinrichtung einer Station (km 17).

 

Bild Zugkreuzung Bei Kammerhof (km 18, Seehöhe 309 m) beginnt in etwa geographisch das obere Pielachtal, ab hier geht das Ackerland in bewaldetes Hügelland über und die Aussicht wird reizvoller.
Daher bitten wir die Reisenden nach der Stärkung im hoffentlich mitgeführten Büffetwagen an die Fensterplätze.

 

Nach Hofstetten-Grünau (km 20) Karte wird im Bereich einer Neubaustrecke (Entflechtung Straße - Schiene) die 2. Wiener Hochquellen-Wasserleitung gequert, ab Mainburg (km 23) verengt sich das Tal und die Bahnstrecke wird immer wieder zwischen Berghang und Pielach eingezwängt.

 

Nach Rabenstein (km 25) Karte Fotostelle, dem ältesten Markt im Pielachtal, übersetzt die Trasse die Pielach (2. Pielachbrücke - 30 m) vor Steinklamm (km 27) und erreicht Steinschal (km 29, ehemals Tradigist), Ortsteil Warth mit dem bekannten Steinschalerhof****. Der Ortsteil Tradigist liegt östlich im Seitental.


Bild Mh.6 bei Kirchberg Kirchberg a. d. Pielach - km 31, Seehöhe 372 m Karte
In der Nähe des Bahnhofes bietet das Modellbahnmuseum Mariazellerbahn in einer Modellbahn-Anlage einen guten Überblick über den Verlauf der Bergstrecke.

Über die Haltestelle Schwerbach (km 34) erreichen wir den Bahnhof Loich (km 35) Karte im Ortsteil Dobersnigg, Loich selbst liegt in einem Seitental.
Bis zu dieser Stelle war im Güterverkehr die Beförderung von Normalspurwagen, aufgesetzt auf schmalspurige Rollwagen, möglich, denn das Profil der nun folgenden Tunnel konnte in den 100 Jahren des Bestehens der Bahnlinie nie erweitert werden.

Ab hier verschmälert sich das Pielachtal zunehmend und wird schließlich zu einem sehr romantischen engen Tal, in dem nur noch Straße, Fluß und Bahn Platz finden. Rechts von der Bahn - an der Einmündung des Weißenbaches - sieht man nur für einen kurzen Moment die Burgruine Weißenburg (13. Jhdt.), denn die Trasse durchsticht mit dem Weißenburgtunnel (100 m) einen Felsrücken, während die Straße dem Verlauf der Pielach folgen muß.

 

 

Der Bahnhof Schwarzenbach (km 39) Karte Fotostelle liegt in einer kurzen Talerweiterung, der sogenannten "Schönau". Nach dem folgenden Schönau-Tunnel (62 m) - auch Schwarzenbach-Tunnel genannt - folgt die 3. Pielachbrücke 20 m), das Pielachtal verläuft jetzt in südlicher Richtung über den Ort Schwarzenbach zum Quellgebiet der Pielach, das sich am Hennesteck bei Annaberg befindet, während die Trasse nach rechts schwenkt und nach dem Natterstunnel (30 m) dem Nattersbach folgt.


Frankenfels - km 43, Seehöhe 482 m Karte
Am Westende des bekannten Fremdenverkehrsortes Frankenfels, dem letzten größeren Ort an der Talstrecke, liegt am gegenüberliegenden Berghang der Eingang der bekannten Nixhöhle.

 

Nach der Haltestelle Boding (km 47) und der Nattersbachbrücke (20 m) wird mit dem Bahnhof Laubenbachmühle (Seehöhe 534) Karte Fotostelle das Ende der Talstrecke erreicht. Der bisherige, 49 km lange Streckenabschnitt ab St. Pölten weist eine maximale Steigung von 15 Promille auf und wird in etwa 90 Min. durchfahren.
Bemerkenswert ist, dass zu diesem Bahnhof nie ein richtiger Ort dazugehörte, er wurde aus betriebsnotwendigen Gründen an dieser topographisch geeigneten Stelle angelegt. Ursprünglich blieb in Laubenbachmühle grundsätzlich jeder Zug etwa 10 Minuten stehen. Für den in der guten, alten Zeit nicht ungewöhnlichen "Verpflegshalt" stand eine längst abgerissene Bahnhofs-Restauration (später nur mehr Bahnhofsbüffet) bereit.


Design by CMS-LAB