Gedichte zur Mariazellerbahn


Skizze Mh.6

Die Geschichte der Pielachtalbahn

Nach einem Gedicht von "charly braun"
zur 75-Jahr Feier

Vor hundert Jahren schon
gab's in Pielachtal eine Sensation,
pfauchend und ganz unverdrossen
kam das Dampfroß angeschossen.

In Kirchberg, ganz knapp vor den Schloß,
war Endstation - für dieses Roß,
Ein Grundbesitzer kam heran
und bremste dort die Eisenbahn.

Er machte Schwierigkeiten viel
weil ihm der Bahnbau gar nicht gefiel,
es war der Fuhrwerksunternehmer Renz
er fürchtete - die Konkurrenz.
Er hat ganz fürchterlich getobt
der Bahnbau, der wurde dort gestopt.

Ein Vorstand wurde nominiert
er war dortselbst zugleich auch Wirt
sein Gasthaus stand neben den Geleis
er selbst nannte sich Karl Weis.

Als Vorstand, Bahnhelfer und Wirt
hat er dort jahrelang regiert,
pensionsberechtigt wurd er nicht
und hat auf das Geschäft verzicht.

Doch - der Bahnbau war auf jeden Fall
ein Fortschritt für das Pielachtal,
die Wirtschaft wurde stark gehoben
drum woll'n wir heut die Bahn noch loben.

Verehrte Gäste - stimmt mit an
ein Hoch der Mariazeller Bahn
und weiterhin von Ort zu Ort
für unsere Bahn - die freie Fahrt.



Salonwagen aus dem Buch Schmalspurig nach Mariazell
 

A kloane G'schicht über d' Zöllabåhn

gewidmet allen Freunden der Mariazellerbahn
von Josef Wildling

Hinweis für Auswärtige:
Lesen Sie das Gedicht laut, wer unser "å" nicht kennt,
soll es vorerst mit "o" oder "au" probieren.

 

A gånz' Zeitl is' her,
da wår bei uns heimisch da Bär.

Die Leit san von Weit'n zur Maria herzog'n
und da Herrgott håt's g'schützt von do drobn.

Do håt ma si z'sammg'sitzt und håt ma studiert,
wia wär's mit ana Bahn, de in die Berg einiführt.

A Schmalspur miassats sein, so håt ma si denkt,
de do drin weg'n an Plåtz um die Berg umilenkt.

Zur Maria hin, do wad ma dånn schnö,
es is ja bekånnt, des Mariazö.

Und so fång' ma glei ån,
von St. Pölt'n zum baun.

Zerscht wird amoi grod g'mocht, dann kemman die Schwölln,
und öfters a Bruckn, für ganz tiafe Stölln.

Es wird ållaweil steiler, den Bergen geht's zua
a Schlucht, a Bruck'n, die Leit ham ka Ruah
mia miassn des schoffa, gehts krumm oder gråd,
sonst kommt für die Båhn sowieso scho all's z'spåt.

Händisch wird g'årbeit', do geht's net so schnö,
beim Wastl am Woid kimmt a långer Tunnö.

A Båhnhof, a Fölsn, a heilige Ruah,
a wundaschön's Fleckerl, und da Ötscher schaut zua.

Um's nächste Eck ummi geht's glei wieda ån
do hot ma amoi g'schaut, ob a jeda no kånn.

Bald d'rauf wird's enga, koa Wegerl, koa Pfåd,
jetzt hör ma dånn auf, es is eh schon so spåt.

Durch'n nächsten Berg durchi, scho wieda a Klåmm,
do moch ma a Bruckn, mit dera gleng ma scho z'såmm.

Jetzt wird's långsam gråder, a Wies'n, a Wåld,
d'Leit ham a Freud', mia san im Steirischen båld.

A Dörfl no durchi, die Orbeit geht schnö,
scho sehn's den Kirchturrn von Mariazö.

A letzt's Mål bergåb, dann da Salza entlang,
mir san båld in Gußwerk, dem Himmi sei Dånk.

Auf amoi find't der Båhnbau a Ruah',
da Wötkriag draht in Gödhåhn zua.

Plant hot des gaunzi da Ing. Fogowitz, a gaunz guada Månn,
den haum's a glei g'numma, weil's a Ånderer net kånn.

A Dåmpflok håms baut, den Kessel aug'hoazt,
des erste Mål Bergfahr'n håt a gånz sche g'roazt.

Nåch ettla paar Jahr, voll Ruaß und voll Dreck,
då håt ma scho red'n g'hört: Der Dåmpfer muaß weg!

Net mit Diesel, net mit Dåmpf,
elektrisch sollt's werd'n, des is a Kråmpf.

Wer soll denn des måchn, wer so wås wohl kånn,
es werd's es net glaub'n, es wår da Dr. Engelmånn.

A Mauer håb'ns g'måcht und des Wåsser aufg'staut,
beim Turbineneinbau'n håt a ålls hing'haut,

Måsten hab'ns g'setzt und an Dråht d'rüberg'spånnt,
und scho fåhrn's elektrisch in's steirische Lånd.

1099 muaß's hoaß'n, de Schmålspur-Maschin'
und håt auf jed'n Drehg'stöll an E-Motor drin.

Leit tans führ'n und an Haufen Holz,
ma is auf die Lok richtig stolz.

Die Jåhrzehnte gengan vorbei,
und die Lok rennt, ois war' sie no nei.

Motorisch is's no ziemli guat beinånd,
d'rum kriagt's in die 60er Jåhr nur a neichs G'wånd.

Und so geht's weida in ihr'n hårtn Leb'n,
und muaß beim Transport oft die ganze Kråft geb'n.

So schnö kånn des gehn, is ålls wia a Tram,
zuag'måcht wird Gußwerk, ma glaubt des no kam.

Und aus is's a mit'n Holztransport,
an jed'n fehln do die richtigen Wort'.

Oba bis Mariazö bleibats do,
drum san g'wiß a Haufa Leut' froh.

Wei wånn's des Bergstückerl a no zuasperr'n
dann gabat's in Zö nur mehr die Bär'n.

Ma håt si die Årbeit g'måcht,
und håt wieder Bär'n in's Lånd einabråcht.

Åber net nur da Bär is die Neuigkeit,
an Triebwåg'n gibt's a scho a Zeit.

Freili is da Zug gånz nei
åber a Ångst håb'n ma a dabei,
wei uns bringt er nit vü Årbeit, des muaß ma sågn,
des is hålt der Nåchteil von so an Triebwåg'n.

Und hiaz schliaß' i meine Zeil'n so håb i mir's g'richt,
wei sonst is's z´lang für a Gedicht.

San mia dånn amoi älter, und uns're Kinder nimma kloa,
die G'schicht von da Zöllåbahn låßt uns g'wiß nit alloa.


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